Open Hybrid LabFactory

Forschungscampus Open Hybrid LabFactory

Der Forschungscampus Open Hybrid LabFactory (OHLF) fokussiert sich auf die Forschung, Entwicklung, Herstellung und Prüfung von hybriden Bauteilen für die zentralen Zukunftsthemen rund um die Automobilindustrie. Dabei steht das Themenfeld der Materialentwicklung, mit den Schwerpunkten auf den Bereichen KreislaufwirtschaftRessourceneffizienz, Produktionstechnik und Leichtbau, im Vordergrund. Ziel des Wolfsburger Forschungscampus ist es, einen industrienahen Beitrag zum Fortschritt für die Mobilität von Morgen zu leisten.

Forschungscampus OHLF
©open-hybrid-labfactory.de

Was macht den Forschungscampus aus?

Mehr denn je forscht die Automobilindustrie an nachhaltigen Technologien. Dabei spielt das Thema Leichtbau, auch bekannt unter Gewichts- oder Massenreduktion bei Fahrzeugen, eine entscheidende Rolle. Gewichtsreduktionen bei der Automobilproduktion führen zu Treibstoffeinsparungen und somit zu geringeren CO2-Emissionen. Eine zusätzliche Verknüpfung des Leichtbaus mit den Feldern Circular Economy und Materialeffizienz kann den Carbon Footprint verbessern, Produktionskosten reduzieren und helfen, strategische Rohstoffe zurückzugewinnen.

Der Forschungscampus Open Hybrid LabFactory (OHLF) bietet für die Erforschung dieser Themenfelder die ideale Basis, um Wissenschaft und Industrie effizient unter einem Dach und auf Augenhöhe miteinander zu vernetzen und Forschungsprozesse zu beschleunigen. Die Expertise und die langjährigen Erfahrungen der wissenschaftlichen Institute am Forschungscampus OHLF zu den Themen Konstruktion, Prozesse, Werkstoffe und Nachhaltigkeitsanalysen schaffen beste Voraussetzungen, um erstklassige Lösungen für eine optimale Kreislaufwirtschaft für die Industrie zu erforschen und zu entwickeln.

Der Forschungscampus OHLF setzt sich aus einer einzigartigen Infrastruktur und Anlagentechnik, einer Forschungsfabrik mit Technikum, Laboren, integrierten Projekthäusern und Büroflächen zusammen. Partner aus unterschiedlichsten Organisationen finden hier in offenen Kooperationen zusammen. In diesem spannenden Mix aus Kulturen und Know-how arbeitet der Forschungscampus OHLF an verschiedenen Initiativen, um neue Technologien in kostenattraktive Innovationen für die zukünftige Mobilität umzusetzen. Darüber hinaus bündelt der Forschungscampus Kompetenzen, die für die gesamte Wertschöpfungskette hybrider Bauteile benötigt werden: von der konzeptionellen Auslegung, über die Textilhalbzeug- und Organoblechherstellung sowie den Fertigungsprozessen hybrider Bauteile, bis hin zum dazugehörenden Life Cycle Design & Engineering, einschließlich des Recyclings.

Worauf liegt der inhaltliche Schwerpunkt des Forschungscampus?

Der Forschungscampus OHLF befasst sich mit den zentralen Zukunftsthemen der Automobilindustrie, Digitalisierung und Elektromobilität sowie Energie- und Ressourceneffizienz. Leichtbau, eine Konstruktionsphilosophie, die sowohl die Gewichtseinsparung als auch die Steigerung der Ressourceneffizienz zum Ziel hat, ist dabei einer der wesentlichen Antreiber für zukünftige Fahrzeugkonzepte. Der Schwerpunkt des Forschungscampus OHLF liegt daher auf folgenden Themenfeldern: Circular Economy – oder auch bekannt als Kreislaufwirtschaft: ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden; Produktionstechnik, Leichtbau, Materialentwicklung und der Faserverbundtechnik.

Weitere Hintergrundinformationen

In den folgenden Texten finden Sie weitere Informationen zum Forschungscampus OHLF.

Durch die Förderinitiative „Forschungscampus“ und den damit verbundenen „industry on campus“-Ansatz wurde die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft am Standort des Forschungscampus OHLF etabliert. In der ersten Förderphase von Januar 2015 bis Dezember 2018 entwickelte der Forschungscampus OHLF neue Konzepte und Fertigungsverfahren für den Leichtbau in der Großserienproduktion von Kraftfahrzeugen. Ziel waren die effiziente Herstellung und der Einsatz von werkstoffhybriden und multifunktionalen Fahrzeugkomponenten. Somit ist es dem Forschungscampus OHLF beispielsweise gelungen, Fahrzeugteile herzustellen, die 30 Prozent leichter als Standardteile sind und gleichzeitig keine Mehrkosten verursachen. Generell konnte der Forschungscampus in der ersten Förderphase eine Infrastruktur an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie herstellen, mit der Ideen umgesetzt werden können, die sich in nachhaltigen Fortschritten in der Mobilität niederschlagen.

Mit Beginn der zweiten Förderphase gewinnen neben der technologischen Entwicklung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen auch Fragen zu Nachhaltigkeit, CO₂-Emissionen und Kreislaufwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Als Weiterentwicklung zur ersten Förderphase, spielen in der zweiten Förderphase auch die Aspekte Bauteilfunktionalisierung und Integriertes Life Cycle-Engineering im Hinblick auf die Umsetzung nachhaltiger Mobilitätskonzepte eine größere Rolle. Der Forschungscampus OHLF plant zudem, teil- und vollautomatische Fahrfunktionen näher in die Forschungsarbeiten mit einzubeziehen.

Im Allgemeinen ergänzt der Forschungscampus OHLF die im Forschungsfokus stehende mechanische Funktionalität durch elektrische, thermische, akustische und sensorische Funktionsintegrationen. Ziel ist unter anderem die Unterstützung der Digitalisierung von Produkten und Produktion durch die entsprechende Funktionalisierung von Halbzeugen und Bauteilen. Ein weiterer Schwerpunkt der zukünftigen Forschungsarbeiten liegt auf der Individualisierung der Serienproduktion. Hier kommen herkömmliche Fertigungsverfahren der Großserie gemeinsam mit neu entwickelten additiven Verfahren zum Einsatz.

Über die geförderten Projekte hinaus ist der Forschungscampus OHLF auch an weiterer öffentlich geförderter Forschung, beispielsweise vom Land Niedersachsen, der Europäischen Unionen oder auch von anderen Bundesministerien, beteiligt. Zudem engagiert sich der Forschungscampus OHLF hinsichtlich Weiterbildungs- und Partizipationsmöglichkeiten: Der Forschungscampus OHLF beteiligt sich an regelmäßigen Aktionen, wie beispielsweise dem „Girl‘ Day“, sowie an öffentlichen Veranstaltungen, wie der „DigiWeek Wolfsburg“. Darüber hinaus zeichnet sich der Forschungscampus OHLF durch die Ausrichtung und Teilnahme von Fachkonferenzen wie der „Future Automotive Production Conference“ (FAPC) sowie der Präsenz auf Fachmessen wie der „LightCon“ oder der „K“ aus. Zudem ist der Forschungscampus Part des Hightech-Incubator/Accelerator Smart Mobility – eine Initiative vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium, welche fördert, um die Gründung und das Wachstum neuer Hightech-Unternehmen zu beschleunigen.

Zu den Highlights des Forschungscampus OHLF zählt die gesamte Aufbauphase: Von der Gründung des Vereins OHLF e.V. in 2013 bis hin zur Bestätigung der BMBF Förderung in 2014. Auch die Gründung und Eröffnungsfeier des Gebäudes des Forschungscampus OHLF stellen einen Meilenstein dar. Inhaltlich bedeutet die im Rahmen der zweiten Förderphase Neufokussierung auf Themen rund um das Konzept Circular Economy ein Highlight für den Forschungscampus. Damit möchte der Forschungscampus OHLF einen Beitrag zu den großen Herausforderungen unserer Zeit, nachhaltige Produktion und Mobilität, liefern.

Die Förderinitiative „Forschungscampus“ leistet einen Beitrag zur weiteren Umsetzung der Etablierung einer offenen Innovations- und Wagniskultur. Die neun Forschungscampi fördern mit dem implementierten Konzept „Forschen unter einem Dach“ eine neue, offene Innovationskultur, welche die Entstehung von Innovationen und Transferprozessen fördert. Jeder Forschungscampus hat diese Form der Zusammenarbeit auf seine eigene Art und Weise umgesetzt. Somit tragen die Forschungscampi individuell, auch abhängig von der jeweiligen inhaltlichen Ausrichtung, dazu bei, dass aus Spitzenforschung schnell innovative Produkte und Geschäftsideen entstehen.

Die am Forschungscampus OHLF durchgeführten Forschungen beschäftigen sich mit nachhaltigem Wirtschaften in Kreisläufen, künstlicher Intelligenz in die Anwendung bringen, einer sicher vernetzten und sauberen Mobilität sowie weitgehender Treibhausgasneutralität der Industrie.

Die Forschungscampi