Fach­ta­gung: In­no­vas­ti­ons­pol For­schungs­cam­pus - 5 Jahre För­der­ini­ti­tia­ti­ve For­schungs­cam­pus

Im Rah­men der letz­ten Fach­ta­gung tra­fen sich Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus den For­schungs­cam­pi, aus Wirt­schaft, Po­li­tik und Ge­sell­schaft zu einem in­ter­ak­ti­ven Aus­tausch im Sep­tem­ber 2018 in der Kalk­scheu­ne in Berlin-​Mitte. Nach fünf Jah­ren ge­mein­sa­mer For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten von Wis­sen­schaft und Wirt­schaft unter einem Dach fei­er­ten zu die­sem Zeit­punkt neun For­schungs­cam­pi die Er­fol­ge ihrer Ar­beit, dis­ku­tier­ten wich­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen und zeig­ten Vi­sio­nen für die Zu­kunft.

Science Slammer zusammen auf der Bühne
Forschungscampus-​Science-Slam © PtJ

Dis­kus­si­on zu Ein­fluss­fak­to­ren der of­fe­nen In­no­va­ti­ons­kul­tur: Drei Ses­si­ons

In drei par­al­le­len Ses­si­ons be­schäf­tig­ten sich die Teil­neh­men­den der Fach­ta­gung an­hand von kon­kre­ten Best-Practice-​Beispielen mit Ein­zel­aspek­ten von stra­te­gi­schen Part­ner­schaf­ten, der re­gio­na­len Wir­kung der For­schungs­cam­pi und der Be­deu­tung von Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on für den Dia­log mit der brei­ten Öf­fent­lich­keit. Am Nach­mit­tag fass­ten die Mo­de­ra­ti­on die Er­geb­nis­se im Ple­num zu­sam­men. Die erste Ses­si­on hieß „In­no­va­ti­on durch stra­te­gi­sche Part­ner­schaft“. Die zwei­te Ses­si­on lau­te­te „Wir­kung der For­schungs­cam­pi auf die Re­gi­on“ und die drit­te Ses­si­on trug den Titel „Par­ti­zi­pa­ti­on und Trans­pa­renz im For­schungs­cam­pus“.

Forschungscampus-​Science-Slam

Im Rah­men der Fach­ta­gung fand das Fi­na­le des ers­ten Science Slams der För­der­initia­ti­ve statt. Hier prä­sen­tier­ten die drei Nach­wuchs­kräf­te, die sich in einem Vor­ent­scheid am Vor­tag aus ins­ge­samt 14 Science-Slam-​Beiträgen durch­set­zen konn­ten, ihre For­schungs­the­men auf ori­gi­nel­le Weise. Sie über­zeug­ten das Pu­bli­kum je­weils in den Ka­te­go­rien „Me­di­zin“, „Pro­duk­ti­on“ sowie „En­er­gie und ma­the­ma­ti­sche Mo­del­le“. 

Ge­won­nen hat der Vor­trag von Kai Hopp­mann (For­schungs­cam­pus MODAL), der seine For­schung mit ma­the­ma­ti­schen For­meln an­hand der Ab­stiegs­re­geln beim Fuß­ball er­klär­te und dafür die höchs­te Punkt­zahl vom Fach­pu­bli­kum er­hielt. Jo­han­na Klei­nen (For­schungs­cam­pus ARENA2036) und Dr.-Ing. Mat­thi­as Mag­dow­ski (For­schungs­cam­pus STIMULATE) fan­den hu­mor­vol­le Ver­glei­che ihrer Ar­beit in Live-​Rollenspielen und der Mikrowellen-​Technik.

Ziel des Science Slams war es, die Ver­net­zung der Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen und -​wissenschaftler aus den For­schungs­cam­pi vor­an­zu­trei­ben, ihnen mehr Sicht­bar­keit in ihrer Community im Rah­men der Fach­ta­gung zu bie­ten und öf­fent­li­ches In­ter­es­se an der The­men­viel­falt von „For­schungs­cam­pus“ zu we­cken.

Ein „Best of“ des Science Slams sowie Ein­zel­vi­de­os ste­hen auf You­Tube zur Ver­fü­gung.

Po­di­ums­dis­kus­si­on: „For­schungs­cam­pus – Blau­pau­se für of­fe­ne In­no­va­ti­ons­kul­tur?“

In­wie­fern das In­no­va­ti­ons­mo­dell For­schungs­cam­pus durch sein Al­lein­stel­lungs­merk­mal – Wis­sen­schaft und Wirt­schaft ar­bei­ten be­son­ders gut ver­netzt und res­sour­cen­stark unter einem Dach zu­sam­men – auch eine neue Kul­tur prä­gen kann, dis­ku­tier­ten die Gäste aus Po­li­tik, Wis­sen­schaft und Wirt­schaft: Herr Min­Di­rig En­gel­bert Beyer (Lei­ter der Un­ter­ab­tei­lung für Grund­satz­fra­gen, In­no­va­ti­on im BMBF), Frau Prof. Dr. Ellen Enkel (ZU Fried­richs­ha­fen) Herr Prof. Dr. Rein­hart Po­pra­we (For­schungs­cam­pus DPP, Fraun­ho­fer ILT), Herr Dr. Ste­fan Sauer (Ge­schäfts­füh­rer SICP, Uni­ver­si­tät Pa­der­born) sowie Herr Dr. Ste­fan Röll (For­schungs­cam­pus STIMULATE, Neoscan Solutions GmbH). Mo­de­riert hat Wis­sen­schafts­jour­na­list An­dre­as Lange.

Die Po­di­ums­gäs­te waren sich einig, dass ein For­schungs­cam­pus durch die enge, ver­trau­ens­vol­le Zu­sam­men­ar­beit und sei­ner Viel­zahl an Res­sour­cen zu einer of­fe­nen In­no­va­ti­ons­kul­tur bei ver­gleichs­wei­se ge­rin­gem wirt­schaft­li­chem Ri­si­ko bei­tra­gen könne. Hier würde grö­ße­ren und klei­nen Un­ter­neh­men wie auch dem Nach­wuchs eine Platt­form ge­bo­ten, auf der in bi- und mul­ti­la­te­ra­len Ko­ope­ra­tio­nen ganz­heit­li­che Fra­gen – von hoch­qua­li­ta­ti­ver Grund­la­gen­for­schung bis zur an­ge­wand­ten For­schung – trans­dis­zi­pli­när und ef­fi­zi­ent be­ar­bei­tet wer­den könn­ten. Dar­über hin­aus dis­ku­tier­ten die Teil­neh­men­den die Trans­pa­renz am For­schungs­cam­pus und einer mög­li­chen wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen­kol­li­si­on der be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men. Hier seien klare IP-​Regelungen, wie sie die For­schungs­cam­pi be­reits im­ple­men­tier­ten, zur ge­mein­schaft­li­chen Ent­wick­lung von Pro­duk­ten not­wen­dig. Je­doch war auch Kon­sens, dass eine gra­du­el­le Of­fen­heit ge­lebt wer­den müsse.

Fünf Jahre nach Be­ginn der För­de­rung, so re­sü­mier­ten die Teil­neh­men­den, zeige sich auch der wach­sen­de Ein­fluss der For­schungs­cam­pi auf die re­gio­na­le Struk­tu­rie­rung, da das Um­feld der For­schung­cam­pi für junge wie für eta­blier­te Un­ter­neh­men einen Stand­ort­vor­teil böte. Dabei för­de­re die In­itia­ti­ve nicht nur of­fe­ne­re Ko­ope­ra­ti­ons­for­men, son­dern auch eine neue Qua­li­tät der In­no­va­ti­ons­kul­tur.

Bro­schü­re zur Fach­ta­gung „In­no­va­ti­ons­pol For­schungs­cam­pus“