Evaluation

Begleitende Evaluation der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“

Mit der Förderinitiative „Forschungscampus“ wird das strategische Ziel verfolgt, die Innovationskraft Deutschlands zu stärken. Um die Wirkung und Erfolge der Förderinitiative genauer in den Blick zu nehmen, beauftragte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Ramboll Management Consulting GmbH, eine Evaluation, aufbauend auf der wissenschaftlichen Begleitforschung, durchzuführen.

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Das zentrale Ziel der von Februar 2019 bis Januar 2022 durchgeführten Evaluation war, das Förderinstrument „Forschungscampus“, insbesondere im Hinblick auf seine Auswirkungen für die Unterstützung von langfristigen strategischen Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, zu untersuchen. Darüber hinaus analysierte Ramboll den Einfluss des Forschungscampus-Modells auf die Stärkung des Innovations- und Wirtschaftsstandorts Deutschland, unter besonderer Berücksichtigung der Einbindung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU).

Die wesentlichen Ergebnisse des Evaluationsberichtes

Im Rahmen einer übergreifenden Bewertung ordnete der Evaluationsbericht die Förderinitiative zunächst in den Kontext und aktuellen Stand strategischer Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ein. Diese Analyse vergleichbar ausgerichteter nationaler sowie internationaler Förderprogramme zeigte, dass Kernelemente der Förderinitiative auch in anderen Programmen auffindbar sind. Dennoch ist die Förderinitiative mit ihrem Prinzip des gemeinsamen Forschens unter einem Dach (industry on campus) einzigartig.

Generell hält der Evaluationsbericht fest, dass durch die Förderinitiative „Forschungscampus“ neun thematisch heterogene und regional ausgewogen verteilte Forschungscampus-Modelle entstanden sind. Inhaltlich bearbeiten die Forschungscampi interdisziplinäre, komplexe und innovative Themenfelder mit hoher gesellschaftlicher Relevanz sowie wissenschaftlicher Exzellenz, welche von Life Sciences über Produktion bis hin zu Mobilität und Klima reichen. Der Evaluationsbericht verdeutlicht zudem, dass die Forschungscampi im regionalen Kontext verankert sind. Sieben Forschungscampi liegen an dieser Stelle in Regionen, die gemäß dem Regional Innovation Scoreboard (RIS) der Europäischen Kommission (2021) als Innovationsführer klassifiziert sind. Laut Evaluationsbericht betone dies die hohe Innovationsdynamik außer- sowie innerhalb der Forschungscampi. Aus den weiteren Ergebnissen der Evaluation geht unter anderem hervor, dass die Forschungscampus-Modelle vertrauensvolle Kooperationskulturen entwickeln konnten, welche die regionale Zusammenarbeit fördern.

Als weiteren relevanten Punkt identifiziert der Evaluationsbericht das Thema der Trägerstruktur. Die Freiheit bei der Ausgestaltung der Rechtsform habe dazu geführt, dass die Forschungscampus-Modelle für ihre jeweiligen individuellen Bedarfe passende Strukturen entwickelten. In der ersten Förderphase setzten die Forschungscampi zunächst auf gängige Regelungen zum Umgang mit geistigem Eigentum (Intellectual Property Rights - IPR) in FuE-Kooperationen. In der zweiten Förderphase fokussieren einzelne Forschungscampi jedoch auf neue IP-Regelungen zur Förderung von „Open Innovation“.

Zudem geht der Evaluationsbericht auf die Förderungssumme sowie die Eigenbeträge ein: Die Förderung stößt bei den Forschungscampi substanzielle Eigenbeiträge an, die eine enorme Hebelwirkung haben. Insgesamt konnten über alle Forschungscampi hinweg zusätzliche Mittel von mehr als 400 Millionen Euro eingeworben werden. Gleichzeitig entstanden hoch qualifizierte Arbeitsplätze und die Akteure etablierten einen für alle Seiten gewinnbringenden „Transfer über Köpfe“. Es wird auch künftig eine hohe Nachhaltigkeit der entstandenen Kooperationsbeziehungen erwartet.

Alle weiteren Ergebnisse und Details der Evaluation finden Sie im verlinkten Ergebnisbericht.