Identität, Markenbildung und Wissenschaftskommunikation
Der neunte Transferworkshop der Forschungscampi hat Identität, Markenbildung und Wissenschaftskommunikation in den Mittelpunkt gestellt. Am Standort des Forschungscampus Mobility2Grid in Berlin haben sich die Teilnehmenden im April 2023 über ihre Erfahrungen ausgetauscht.

Deutlich wurde, dass alle Forschungscampi eine starke Identität besitzen, die sich aus ihrer jeweiligen fachlich-strategischen Ausrichtung, dem gemeinsamen Ziel ihrer Arbeit begründet. Darüber hinaus sind vor allem Aspekte der Forschungscampuskultur identitätsstiftend, wie das interne Zusammengehörigkeitsgefühl bei der gemeinsamen Arbeit unter einem Dach oder der auf Außenstehende ausgestrahlte Eindruck einer gleichberechtigten Gemeinschaft ohne Grenzen der ursprünglichen Zugehörigkeit zwischen Mitarbeitenden aus der Wissenschaft und Mitarbeitenden aus der Wirtschaft. Die Teilnehmenden betonten, dass Aufbau und Wachstum des Vertrauens sowie die Entwicklung einer gemeinsamen Kultur erst mit der langfristigen strategischen Partnerschaft möglich wird. Auch Interdisziplinarität, Kreativität und Innovationskraft spielen eine bedeutende Rolle: Der Forschungscampus gilt als „Place to be“, dem „Organisationsraum der Zukunft“. Die Forschungscampi haben unterschiedliche Maßnahmen und Formate entwickelt, die die gemeinsame Identität stärken und begreifen die Entwicklung und Pflege der eigenen Identität als fortlaufenden Prozess, der regelmäßiger Aufmerksamkeit benötigt.
Wissenschaftskommunikation mit der allgemeinen Öffentlichkeit bedarf einer genauen Analyse der Ziele und Zielgruppen sowie einer bewussten Entscheidung für oder gegen bestimmte Kommunikationskanäle. Diesen Prozess stellte Ricarda Ziegler, Bereichsleiterin Evaluation beim Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik), in ihrer Keynote „Wissenschaftskommunikation strategisch begreifen – wie die Wissenschaft kommunizieren sollte“ vor.
Im Austausch über konkrete Beispiele für externe Kommunikation hat sich gezeigt, dass die Forschungscampi sehr dezidierte Ziele formuliert und ihre Zielgruppen genau definiert haben. In der Kommunikation nutzen die Forschungscampi die zur Verfügung stehenden Kanäle von Newsletter über Social Media bis hin zu Fachjournalen und Publikumsmedien. Viele aktivieren zudem erfolgreich Partner als Multiplikatoren für ihre Kommunikationsanliegen.
Eine Herausforderung in der Kommunikationskette bleibt der Transfer von Fachinformationen vom Forschenden über den Verantwortlichen für die externe Kommunikation zum Zielpublikum abseits der bereits involvierten Fachcommunity. Hier helfen den Forschungscampi klare Prozesse und intern klar benannte Ansprechpersonen, die die Kommunikation strategisch lenken und allen Beteiligten die Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit immer wieder ins Bewusstsein rufen.