20.07.2023 Digital Photonic Production

Forschungscampus gibt Impulse für Zukunftscluster

Seit zehn Jahren fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung neun Forschungscampi in Deutschland mit dem Ziel, dass aus der intensiven Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft schnell neue Produkte entwickelt und umgesetzt werden. Die Förderinitiative Zukunftscluster ist noch vergleichsweise jung. Auch hier spielt die Vernetzung verschiedener Player eine wesentliche Rolle. Beim ersten Erfahrungsaustausch der 14 geförderten Zukunftscluster im Juni in Bonn hat Dr. Christian Hinke, strategischer Leiter des Forschungscampus DPP, den Teilnehmenden praxisorientierte Impulse zur Cluster-Startphase gegeben.

Dr.-Ing, Christian Hink, strategischer Leiter des Forschungscampus DPP, Aachen
©Forschungscampus DPP, Aachen

Hinke berichtete in dem Zusammenhang über die Erfahrungen beim Aufbau des Forschungscampus Digital Photonic Production. Basierend auf den Erkenntnissen aus der 1. Förderphase (2014 – 2019) setzte der Forschungscampus DPP beim Start der 2. Förderphase im Jahr 2020 wesentliche strukturelle Änderungen um. Zentrales Element ist jetzt ein gemeinsamer, sogenannter „Open-Know-how-Pool“. Alle Partner im Forschungscampus DPP tragen einerseits mit ihren Aktivitäten und Eigenbeiträgen zum Aufbau des „Open-Know-how-Pools“ bei, andererseits können alle Partner die Ergebnisse nutzen. Hinke betonte, dass der Aufbau von Vertrauen zwischen den Partnern die Basis einer offenen Innovationskultur ist. Gleichzeitig stellte er klar, dass sich nicht jedes Thema für eine offene Innovationskultur eignet und dass die Partner dies kritisch prüfen müssten.

Die konkrete Umsetzung der physischen Zusammenarbeit der Partner unter einem Dach bildete den zweiten Schwerpunkt seines Impulsvortrages „Strategie und Innovationskultur im Forschungscampus DPP“. Im Rahmen eines agilen Managementansatzes arbeiten die Partner in halbjährlich neu definierten temporären „Sprintteams“ zusammen. Der Forschungscampus DPP ist in einem eigenständigen Gebäude, dem Industry Building DPP auf dem RWTH Aachen Campus angesiedelt. Insgesamt arbeiten über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 30 Partnern auf einer Fläche von rund 5000 m² im Forschungscampus DPP zusammen. In gemeinsam genutzten Laboren werden von den Partnern dazu themenspezifische Versuchsanlagen aufgebaut. Die dazu benötigten Ressourcen werden paritätisch von allen Partnern zur Verfügung gestellt. Hinke ging dabei auf die Unterschiede, aber insbesondere auch die Gemeinsamkeiten der BMBF-Förderinitiativen „Forschungscampus“ und „Zukunftscluster“ ein.

In einer abschließenden Fishbowl-Diskussion betonten viele Diskussionsteilnehmende die Relevanz solcher Austauschformate. Sowohl der Austausch der verschiedenen Zukunftscluster untereinander, aber gerade auch der Austausch mit anderen Förderinitiativen wie beispielsweise dem Forschungscampus wurde als fruchtbar wahrgenommen.

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