25.04.2023 ARENA2036

Girls' Day am Forschungscampus ARENA2036

Der Forschungscampus ARENA2036 öffnet am diesjährigen Girls‘ Day seine Pforten für Schülerinnen der Klassenstufen 9 und 10. Mitglieder des Forschungscampus in Stuttgart-Vaihingen zeigen den Besucherinnen in spannenden Workshops und Projekten, woran hier gerade gearbeitet und geforscht wird und wie für sie selbst der Weg in Berufe aussehen kann, in denen es dringend weibliche Verstärkung braucht.

Das Bild zeigt das Projektleitertreffen 2021 in Haigerloch
Scarlett Spiegeler Castañeda (3.v.l.) beim ARENA2036 Projektleiter:innen-Treffen (©ARENA2036)

Technische Berufsfelder, wie zum Beispiel die Ingenieurswissenschaften, können großes Potenzial aus weiblicher Verstärkung schöpfen. Der Girls' Day ist daher eine wichtige Gelegenheit für Organisationen der MINT-Welt (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), Vorurteile abzubauen und Mädchen die Chance zu geben, sich intensiver mit Berufsfeldern auseinanderzusetzen, die aktuell noch männlich dominiert sind.

Auch der Forschungscampus ARENA2036 begrüßt am 27. April Mädchen der Klassenstufen 9 und 10 vor Ort zum diesjährigen Girls’ Day. Die Mitglieder NODE Robotics, ThingOS, Bosch und Mercedes-Benz bieten Aktivitäten aus den Bereichen Robotik, Virtual Reality und 3D-Druck. Zudem wird die Design Factory Stuttgart verschiedene Techniken zeigen, mit denen man kreative Ideen entwickelt. So erfahren die jungen Forscherinnen hautnah, welche Möglichkeiten und Herausforderungen im späteren Berufsleben auf sie warten und welche Türen ihnen offenstehen.

Scarlett Spiegeler Castañeda hat die Design Factory Stuttgart am Forschungscampus gegründet und bringt Studierenden und Workshopteilnehmenden die Methode Design Thinking bei. Sie selbst hat Luft- und Raumfahrttechnik im Bachelor und Technologiemanagement im Master studiert. In der Schule war sie von Beginn an gut in Mathematik, für den „klassischen“ Maschinenbau hat sie sich jedoch nicht besonders interessiert. Vielmehr begeistert sie sich schon seit Kindeszeiten für alles, was fliegen kann und das Weltall. Ihre Eltern haben sie immer darin bestärkt, ihre technische Affinität weiterzuverfolgen. Aus diesem starken „Rückenwind“ konnte sie im Laufe ihrer Karriere immer wieder schöpfen.

Ihre Begeisterung für unterschiedlichste Innovationsmethoden hat sie schließlich in Praktika bei Lufthansa im VIP Engineering oder bei Mercedes-Benz im lean@agile-Team kennengelernt. Das Thema Design Thinking vertiefte Spiegeler Castañeda zudem in ihrem Masterstudium weiter. Als Werkstudentin bei Bosch hat sie den UX-Bereich kennengelernt. Ihre erste Zusammenarbeit mit dem Forschungscampus ARENA2036 fand im Rahmen ihrer Masterarbeit statt. Hier war sie beim Fraunhofer-Institut im Rahmen einer Kooperation mit dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement der Universität Stuttgart tätig und beschäftigte sich im Rahmen des Begleitforschungsprojektes InnoHub mit dem Design Thinking Mindset für einen Innovationscampus.

Design Thinking meint, dass Forschende im Entwicklungsprozess zunächst die Bedürfnisse des Kunden genau analysiert werden. Entsprechend dieser Bedürfnisse entwickeln die Forschenden dann das Produkt, was fortlaufend getestet und optimiert wird.

Ihre Kollegen Clemens Ackermann und Ferran Giones schlugen Spiegeler Castañeda schließlich vor, am Forschungscampus eine Design Factory aufzubauen, um Expertise in Design Thinking-Methoden direkt vor Ort zu bündeln und zu stärken. Seitdem ist sie aus dem Forschungscampus ARENA2036 nicht mehr wegzudenken. In vielen unterschiedlichen Projekten hinterlässt sie ihre Spuren am Forschungscampus selbst, der Universität Stuttgart und an verschiedenen anderen Einrichtungen, wie Schulen. In Workshops, Vorlesungen, Semesterkursen und Weiterbildungen ist sie ein echtes Rollenmodell für junge Frauen.

Wie es für sie ist, als Frau in einem häufig männerdominierten Umfeld zu arbeiten? „Man muss stark, mutig sein und für seine Überzeugungen und Ziele einstehen“, so Spiegeler Castañeda. Durch ihr Studium war sie bereits an das männliche Umfeld gewöhnt und auch durch ihre Praktika kennt sie das berufliche Umfeld und die vorherrschenden Denkweisen. Ein Bereich, der in einem männerdominierten Team jedoch zur Herausforderung werden kann, ist die Kreativität. „Geschlechtergemischte Teams sind wesentlich kreativer. Da wünsche ich mir, dass alle Männer das erkennen und sich selber dafür einsetzen, mehr Frauen im eigenen Team zu haben“, berichtet Spiegeler Castañeda. „Unsere Teams in der Design Factory Stuttgart setzen wir ganz bewusst ausgeglichen zusammen. Mit meinem Kollegen David Reichert bilde ich ein harmonisches Tandem und freue mich an der Unterschiedlichkeit und der wunderbaren Ergänzung in den verschiedenen Kommunikationsstilen, der Art und Weise des Coachings und vielem mehr.“

 

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