30.06.2025 Mobility2Grid
Forschungscampus Mobility2Grid bei der Langen Nacht der Wissenschaften
Mit einem Elektrobus, der bidirektional laden kann, hat sich der Forschungscampus Mobility2Grid bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 28. Juni in Berlin präsentiert.
Der umgerüstete E-Bus ist Bestandteil eines zukunftsweisenden Pilotprojekts, das die Potenziale der Elektromobilität als aktiven Bestandteil der Energieversorgung aufzeigt. Statt lediglich Strom zu beziehen, ist das Fahrzeug in der Lage, elektrische Energie zurück ins Stromnetz oder gezielt an externe Verbraucher abzugeben – beispielsweise im Falle eines Stromausfalls als mobile Notstromversorgung. Durch diese Möglichkeit des „bidirektionalen Ladens” leistet Elektromobilität einen wichtigen Beitrag zur Resilienz zukünftiger Energie- und Infrastruktursysteme.
Die Forschung zum bidirektionalen Laden bildet einen zentralen Schwerpunkt im vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderten Forschungscampus Mobility2Grid. Um theoretisch entwickelte Konzepte in der Praxis zu erproben, arbeitet der Forschungscampus Mobility2Grid eng mit dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin zusammen. Auf dessen Gelände führen beide Organisationen, zusammen mit weiteren Partnern wie den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und Siemens, umfangreiche Versuchsreihen durch, um zu überprüfen, wie zuverlässig die mobilen Energiespeicher in realen Notfallsituationen arbeiten. So stellt das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung beispielsweise ein mobiles MRT zur Verfügung, welches, ausgestattet mit einem Batteriespeicher und Ladeanschluss, die Rückspeisung von Strom ermöglicht und so als reales Anwendungsszenario für das bidirektionale Laden mit dem E-Bus genutzt werden kann. Der Forschungscampus Mobility2Grid nutzt die durch das Pilotprojekt gewonnenen Erkenntnisse, um bestehende Konzepte für die Energieversorgung kritischer Infrastrukturen weiterzuentwickeln und auszubauen.
Während Kinder den ausgestellten E-Bus bei der Langen Nacht der Wissenschaften erkundeten und auch auf dem Fahrersitz Platz nehmen durften, kamen die Wisschschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungscampus Mobility2Grid mit den erwachsenen Gästen ins Gespräch. Sie beantworteten sowohl Fragen über die zugrunde liegenden Technologie und zur Rolle des bidirektionalen Ladens, als auch zum Forschungsansatz und zur Arbeitsweise des Forschungscampus Mobility2Grid. Die Veranstaltung bot somit nicht nur einen praxisnahen Einblick in aktuelle Forschung, sondern diente auch als Plattform für den Austausch über die Potenziale einer nachhaltigen Energie- und Mobilitätszukunft.