24.01.2024 ARENA2036

Forschungscampus ARENA2036 startet erfolgreich in die dritte Förderphase

Der Forschungscampus ARENA2036 hat sich der Jury gestellt – und bestanden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ihm zum Jahresende 2023 offiziell die Förderempfehlung erteilt. Damit startet die Stuttgarter Innovationsplattform nun in die dritte und letzte Förderphase.

zwei Mitarbeiter von ARENA2036 in der Werkshalle im Gespräch
© ARENA2036/Corinna Spitzbarth

Die letzte Phase als Teil der „Förderinitiative Forschungscampus“ steht für ARENA2036 ganz im Zeichen der Verstetigung und Verselbstständigung. In den kommenden fünf Jahren hat der Forschungscampus Zeit, zu beweisen, dass er die Fähigkeit und das Potenzial hat, sich zu einem selbsttragenden Forschungs- und Innovationszentrum zu entwickeln.

Peter Froeschle, Geschäftsführer des Forschungscampus ARENA2036, freut sich über die Förderzusage: „Das ist eine klare Anerkennung unserer bisherigen Erfolge und ein Vertrauensbeweis in unsere Vision für die Zukunft. Mit dieser Unterstützung können wir weiterhin wissenschaftliche, innovative Wege in der Mobilität und Produktionstechnologie beschreiten. Unser Ziel bleibt, die Grenzen dessen, was heute möglich ist, weiter zu challengen und zu verschieben, um die Industrie am Standort Deutschland nachhaltig zukunftsfest zu machen.“

Die Finanzierung der dritten Förderphase umfasst die vier neuen Verbundprojekte, die die thematischen Schwerpunkte Produktion, Mobilität, Nachhaltigkeit und Konnektivität abdecken. Die klare thematische Ausrichtung untermauert den Anspruch, sich auch künftig als wichtiger Forschungsstandort in Deutschland und zentraler Akteur in der Forschungs- und Industrielandschaft Stuttgarts zu behaupten.

  1. Produktion: Im Projekt Well-defined wird die Wandlungsfähigkeit und Flexibilität in der Produktion dahingehend ausgeweitet, dass dynamisch auf Veränderungen reagiert werden kann und kleine dezentrale Fertigungsstandorte vernetzt und koordiniert gesteuert werden können. Zudem sollen Prozesse und Arbeitsplätze so gestaltet werden, dass kein Expertenwissen vorausgesetzt ist, um als Mensch an verschiedensten Stellen zu arbeiten. Damit werden die Lieferketten der Zukunft resilienter, flexibler und menschenfreundlicher.
  2. Mobilität: Das Projekt CARpulse erforscht eine sichere und nachhaltige Fahrzeugarchitektur für selbstfahrende Fahrzeuge. Ziel ist es, einen sicheren Individualverkehr zu ermöglichen und eine nutzerzentrierte Insassenumgebung zu entwickeln, die Technologien wie Virtual Reality und Mixed Reality integriert.
  3. Nachhaltigkeit: Das Projekt EcoFrame befasst sich mit der Entwicklung eines Frameworks für nachhaltiges Design und Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette über Unternehmensgrenzen hinweg. Zudem soll entlang der Lieferkette das Konzept der Kreislaufwirtschaft implementiert und dessen Chancen und Herausforderungen evaluiert und mit einbezogen werden.
  4. Konnektivität: Connect4HCA fokussiert sich auf die menschenzentrierte Automatisierung in der Produktion. Dafür sollen Produktionsprozesse so gestaltet werden, dass sie sich an den Menschen anpassen, um eine effiziente und produktive Umgebung zu schaffen. Die dafür notwendige dezentrale Intelligenz in verschiedenen Anlagen und Maschinen soll als vernetztes, selbstlernendes System dem Menschen zuarbeiten und nicht, wie bislang, umgekehrt. Roboter oder Anlagen sollen also zum Beispiel die individuellen Bedürfnisse und Eigenschaften, wie beispielsweise Größe oder Kraft, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennen und berücksichtigen.

„Die Projekte sind Ausdruck unserer interdisziplinären Stärke und Innovationskraft“, sagt Prof. Dr. Peter Middendorf, Vorsitzender des Forschungsdirektoriums. „Sie bieten uns die Möglichkeit, zukunftsweisende Lösungen in den Bereichen Produktion, Mobilität, Nachhaltigkeit und Konnektivität zu entwickeln, die über die Automobilbranche hinaus die gesamte Gesellschaft positiv beeinflussen werden.“

Begleitend zur operativen Arbeit in Projekten nutzt der Forschungscampus ARENA2036 die nächsten fünf Jahre insbesondere dafür, die Strategie zur nachhaltigen Verstetigung der Arbeit am Standort zu finalisieren. Auf Basis der Erfahrung und Vorarbeit aus mehr als einem Jahrzehnt entwickeln die Verantwortlichen dazu konkrete Businesscases und intensivieren bestehende Partnerschaften. So wird der Forschungscampus ARENA2036 auch über die fünfzehnjährige Laufzeit der „Initiative Forschungscampus“ hinaus wichtige Brücken zwischen Unternehmen, Disziplinen und Themenbereichen schlagen, um den Standort Deutschland weiterhin fest im Sitz zu halten.

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