Forschungscampus M²OLIE: Kreativ nicht nur durch Lego

Innovationen entstehen, wenn Menschen kreative Ideen haben, um bestehende Produkte oder Verfahren zu verbessern oder neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Kreativität ist also der Motor für Innovation. In einer strategischen Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wie beim Forschungscampus M²OLIE entsteht Kreativität auf verschiedene Weise. Wenn Partner mit unterschiedlichem Hintergrund und Erfahrung zusammenarbeiten, tragen die unterschiedlichen Perspektiven dazu bei, ein breites Spektrum an innovativen Ansätzen zu kultivieren

©M²OLIE

Ohne Kreativität kann der Mannheimer Forschungscampus M²OLIE sein Ziel nicht erreichen. Sein Ziel ist es, einen schonenden Pfad für Krebspatientinnen und -patienten mit Oligometastasen zu entwickeln. Betroffene sollen die langwierigen Prozesse von der Aufnahme über die Diagnostik bis zur abschließenden Therapie und Entlassung dank Prozessoptimierungen und Automatisierung in naher Zukunft in einem begrenzten Zeitraum durchlaufen können, im sogenannten M²OLIE-Closed-Loop-Prozess. Dieses ambitionierte Ziel erfordert von allen Partnern die Bereitschaft, Risiken einzugehen und neue Ansätze auszuprobieren. Kreativität, kurze Entscheidungswege und eine offene Einstellung gegenüber neuen Ideen spielen also hier eine wichtige Rolle.

Beim M²OLIE-Retreat 2019 beleuchteten die Forschenden die Vision des Forschungscampus im Rahmen eines „Lego Serious Play“-Workshops. Die Teilnehmenden visualisierten die komplexen Themen und Herausforderungen und machten sie greifbar, indem sie mit Lego-Steinen die Zukunftsvision des Mannheimer Forschungscampus bauten – den „Interventionsraum der Zukunft“. Das Anfassen und Bauen hat geholfen, Denkmuster zu durchbrechen und neue Perspektiven zu schaffen.

Ein Workshop wie dieser ist ein gutes Beispiel für Kreativitätsförderung, aber natürlich kann sie im Alltag nicht immer in einem so großen Rahmen stattfinden. Deshalb ist es wichtig, die Zusammenarbeit und die offene Kommunikation zwischen den Partnern regelmäßig zu fördern, auch in kleinem Rahmen. Neben den jährlich stattfindenden zweitägigen M²OLIE-Retreats zur Diskussion innovativer Ansätze im Detail, bieten die fortlaufenden M²OLIE-Seminare und Jour fixe einen geschützten Rahmen, um kreative Ideen entstehen zu lassen. Der regelmäßige Austausch ist wichtig für das gemeinsame Verständnis im Forschungscampus M²OLIE, in dem Expertinnen und Experten aus der medizinischen Forschung, den Natur- und Ingenieurswissenschaften sowie der Wirtschaftsinformatik und der Betriebswirtschaftslehre zusammenarbeiten. Ohne die Kreativität und Vielfalt der Expertisen der einzelnen Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft unter dem gemeinsamen Dach des Forschungscampus können Innovationen in M²OLIE gar nicht erst entstehen. Dennoch werden Forschungsbereiche wie die Medizin oder die Naturwissenschaften noch immer nicht unbedingt gleich mit Kreativität in Verbindung gebracht. Dabei ist Kreativität ein wesentlicher Bestandteil des wissenschaftlichen Prozesses generell, indem bestehende Theorien überprüft, neue Hypothesen entwickelt, neue Erkenntnisse gewonnen sowie neue Verfahren entwickelt werden.

Insgesamt hilft die Struktur des Forschungscampus, die Problemlösungsfähigkeiten für komplexe Herausforderungen unserer Gesellschaft kontinuierlich zu verbessern. Eine Struktur, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der Initiative „Forschungscampus“ seit 2011 fördert. Beim Forschungscampus M²OLIE geht es letztendlich um die Verbesserung der Lebensqualität: Durch die kreativen und interdisziplinären Ansätze werden im Mannheimer Forschungscampus zukunftsweisende Verfahren und Produkte entwickelt – Innovationen, die Erkrankten in naher Zukunft zugutekommen.

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