For­schungs­cam­pus STIMULATE

Start-​up hebt mi­ni­mal­in­va­si­ve Ein­grif­fe aufs nächs­te Level

Die RAY­DIAX GmbH ge­hört zu den neu­es­ten Aus­grün­dun­gen des For­schungs­cam­pus STIMULATE. Hin­ter dem Un­ter­neh­men ste­hen fünf ehe­ma­li­ge Wis­sen­schaft­ler, die be­reits seit den An­fangs­jah­ren des For­schungs­cam­pus im Be­reich der bild­ge­führ­ten mi­ni­mal­in­va­si­ven Me­di­zin forsch­ten.

 

RAYDIAX-​CEO Hoff­mann er­klärt Bun­des­kanz­ler Scholz den Pro­to­ty­pen des selbst ent­wi­ckel­ten Com­pu­ter­to­mo­gra­phen. Fo­to­gra­fin: Jana Dünn­haupt, Otto-​von-Guericke-Universität Ma­ge­deu­brg

Die Ge­schich­te von RAYDIAX zeigt, dass Grün­dung Vor­lauf be­nö­tigt. Die spä­te­ren Grün­der waren schon 2017 am da­mals neuen For­schungs­pro­jekt KIDs-​CT am For­schungs­cam­pus STIMULATE be­tei­ligt, das das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) för­der­te. Ziel des Vor­ha­bens war, die Mög­lich­kei­ten für einen Com­pu­ter­to­mo­gra­phen zu er­for­schen, der sich durch eine dia­gnos­ti­sche Bild­ge­bung mit be­son­ders wenig Rönt­gen­strah­lung aus­zeich­net. KIDs-​CT bil­de­te spä­ter die wis­sen­schaft­li­che Grund­la­ge von RAYDIAX. Die Er­geb­nis­se des Pro­jekts waren 2021 ein tech­ni­scher De­mons­tra­tor, hoch­ran­gi­ge Pu­bli­ka­tio­nen und ver­schie­de­ne Pa­ten­te; ein Jahr spä­ter folg­te die Un­ter­neh­mens­grün­dung von RAYDIAX.

Zeit­gleich zum lau­fen­den KIDs-​CT Pro­jekt wurde wäh­rend der zwei­ten För­der­pha­se des For­schungs­cam­pus STIMULATE im Jahr 2020 mit der „in­ter­ven­tio­nel­len Com­pu­ter­to­mo­gra­phie“ an der Uni­ver­si­täts­kli­nik für Ra­dio­lo­gie und Nu­kle­ar­me­di­zin Mag­de­burg ein neuer kli­ni­scher Schwer­punkt ge­setzt. Diese Tech­nik er­laubt mi­ni­mal­in­va­si­ve Ein­grif­fe. Der Com­pu­ter­to­mo­graph er­stellt Bil­der, mit deren Hilfe mil­li­me­ter­dün­ne Ope­ra­ti­ons­in­stru­men­te hoch­prä­zi­se in einem Tumor plat­ziert wer­den kön­nen. Die In­stru­men­te kön­nen die Tu­mor­zel­len im Kör­per des Pa­ti­en­ten oder der Pa­ti­en­tin dann lokal ab­tö­ten. Die ge­rin­ge In­va­si­vi­tät be­deu­tet auch ge­rin­ge Komplikations-​ und In­fek­ti­ons­ra­ten sowie Kran­ken­haus­auf­ent­halts­zei­ten von nur we­ni­gen Tagen. Ins­be­son­de­re in An­be­tracht des de­mo­gra­phi­schen Wan­dels und einer kon­stant hohen Zahl an Krebs­lei­den wird diese Form der The­ra­pie zu­neh­mend an Re­le­vanz ge­win­nen.

Am For­schungs­cam­pus STIMULATE wer­den seit dem Jahr 2013 bild­ge­stütz­te mi­ni­mal­in­va­si­ve Ver­fah­ren er­forscht, die diese Art der Krebs­the­ra­pie un­ter­stüt­zen, um diese einem wei­ten Pa­ti­en­ten­kol­lek­tiv zur Ver­fü­gung zu stel­len. Die RAYDIAX GmbH bie­tet mit der Ent­wick­lung eines kom­plet­ten und auf die Ope­ra­ti­on kon­zep­tio­nier­ten „Therapie-​Assistenz-CT“ einen Bau­stein zur Er­rei­chung die­ses ehr­gei­zi­gen Ziels. Im ge­sam­ten For­schungs­ver­bund kom­men so Ak­ti­vi­tä­ten von The­ra­pie­ge­rä­te­her­stel­lern, weg­wei­sen­den Robotik-​Lösungen und der Bild­ge­bung zu­sam­men, um das Feld der mi­ni­mal­in­va­si­ven Krebs­the­ra­pie ganz­heit­lich um­zu­set­zen.

Um der­ar­ti­ge Er­folgs­ge­schich­ten des Wis­sen­schafts­trans­fers nicht dem Zu­fall zu über­las­sen, ist neben der kon­ti­nu­ier­li­chen Durch­füh­rung an­wen­dungs­ori­en­tier­ter For­schung spe­zi­ell auch die In­for­ma­ti­on und Auf­klä­rung der an­ge­hen­den For­schen­den zum Thema Grün­dungs­tä­tig­keit not­wen­dig. Der For­schungs­cam­pus STIMULATE berät und un­ter­stützt mit sei­ner Trans­fer­ab­tei­lung durch Workshops und in per­sön­li­chen Ge­sprä­chen beim Grün­den von Un­ter­neh­men. Als be­son­ders wich­tig und er­folg­reich hat sich die Be­geg­nung der grün­dungs­af­fi­nen For­schen­den mit be­reits er­folg­rei­chen Un­ter­neh­me­rin­nen und Un­ter­neh­mern er­wie­sen. Die räum­li­che Nähe zu­ein­an­der er­mög­licht das nie­der­schwel­li­ge Ge­spräch, bei dem auch all­täg­li­che Fra­gen ge­klärt wer­den kön­nen. Das hat auch RAYDIAX die Grün­dung er­leich­tert.

STIMULATE-​Mitwirkende (v.l.n.r.) Prof. Stra­ckel­jan, Prof. Rose, Prof. Speck. Prof. Wa­cker, Prof. Pech und Dr. Röll mit Bun­des­kanz­ler Scholz nach einer De­mons­tra­ti­on am An­gio­gra­phie­sys­tem. Fo­to­gra­fin: Jana Dünn­haupt, Otto-​von-Guericke-Universität Mag­de­burg

Be­son­ders her­vor­zu­he­ben ist das Markt­um­feld, in dem das Un­ter­neh­men RAYDIAX agiert. Com­pu­ter­to­mo­gra­phen wer­den fast aus­schließ­lich von Global Playern ent­wi­ckelt und ver­trie­ben. Die ein­zel­nen Sys­tem­kom­po­nen­ten sind hoch­prei­sig und es ist eine in­ter­dis­zi­pli­nä­re Ex­per­ti­se not­wen­dig, um diese Ge­rä­te zu ent­wi­ckeln und zu zer­ti­fi­zie­ren. Aus die­sem Grund ist der Fi­nan­zie­rungs­be­darf des Start-​ups bis zum Markt­ein­tritt im zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich. Aus Sicht der Grün­der ist der For­schungs­cam­pus ein welt­weit ein­ma­li­ger Ort, an dem man ein sol­ches Vor­ha­ben ris­kie­ren und er­folg­reich um­set­zen kann.

Der For­schungs­cam­pus STIMUALTE un­ter­stützt me­di­zin­tech­ni­sche Ak­teu­re mit einer ein­ma­li­gen Forschungs-​ und Ent­wick­lungs­in­fra­struk­tur, in­ter­dis­zi­pli­nä­rer Ex­per­ti­se, at­trak­ti­ven Büro- und La­bor­flä­chen sowie einem her­aus­ra­gen­den Netz­werk re­nom­mier­ter Kli­ni­ken. Nicht zu­letzt auf­grund die­ses Stand­ort­fak­tors, ge­lang es auch dem Grün­dungs­team um RAYDIAX eine Fi­nan­zie­rung über fünf Mil­lio­nen Euro er­folg­reich ab­zu­schlie­ßen, um den Markt­ein­tritt vor­zu­be­rei­ten.

Einen zen­tra­len Aspekt für alle Un­ter­neh­men am For­schungs­cam­pus STIMULATE stellt die Ge­win­nung von hoch qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­ten­den dar, so auch für RAYDIAX er­klärt deren Ge­schäfts­füh­rer Dr. Tho­mas Hoff­mann und er­gänzt: „Als junge Un­ter­neh­men pro­fi­tie­ren wir enorm von der Strahl­kraft des For­schungs­cam­pus auf die Stu­die­ren­den. So haben wir den Vor­teil, her­vor­ra­gen­de und hoch mo­ti­vier­te Nach­wuchs­kräf­te zu ge­win­nen.“ Im Rah­men des For­schungs­cam­pus STIMULATE sind de­di­zier­te Stu­di­en­gän­ge zur Me­di­zin­tech­nik auf­ge­baut wor­den, wel­che sich hoher Stu­die­ren­den­zah­len er­freu­en und Nach­wuchs­kräf­te aus­bil­den. Zudem wur­den For­ma­te eta­bliert, bei denen Un­ter­neh­men und Stu­die­ren­de re­gel­mä­ßig zu­sam­men­kom­men, um sich ein­an­der vor­zu­stel­len.

Nach Jah­ren der fo­kus­sier­ten For­schung ent­stan­den in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren – mit einem zeit­li­chen Ver­satz zur For­schung – meh­re­re Un­ter­neh­men aus und am For­schungs­cam­pus STIMULATE. Sie bil­den zu­sam­men mit eta­blier­ten Un­ter­neh­men eine Ge­mein­schaft, die wech­sel­sei­tig von­ein­an­der und vom For­schungs­cam­pus pro­fi­tiert. Eine In­itia­ti­ve, die das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung seit 2013 för­dert.